Max Josef Metzger - Ein Pionier des Friedens und der Ökumene aus Schopfheim
Am 17. April
1944 wurde der Priester Max Josef Metzger in Brandenburg-Görden hingerichtet,
verurteilt wegen Hochverrats.
Metzger wurde 1887 im südbadischen Schopfheim geboren. Während seines Theologiestudiums in Freiburg i.Br. und in Fribourg/Schweiz eröffnete sich für ihn der sozial-caritative Bereich als Lebensaufgabe; vor allem den Alkoholismus bekämpfte er. Als Feldgeistlicher lernte er 1914/15 die Schrecken des Krieges kennen. Nach einer schweren Erkrankung nahm er einen Ruf nach Graz an, um dort Generalsekretär des „Kreuzbündnisses, Verband abstinenter Katholiken" zu werden. Sein 1917 gegründetes „Weltfriedenswerk vom Weißen Kreuz" wurde zum Vorläufer des Friedensbundes Deutscher Katholiken, der am 2.10.1919 auf Einladung Metzgers in München gegründet wurde.
Metzger war publizistisch sehr rege. Er gab Zeitschriften heraus, in denen er den Friedensgedanken entwickelte. Er scheute sich nicht, Kontakte zu säkularen Friedensorganisationen zu knüpfen und an internationalen Kongressen teilzunehmen. Hervorzuheben sind sein Friedensprogramm in 12 Punkten, das er 1917 an Papst Benedikt XV. schickte, und sein Brief an Papst Pius XII. Ende 1939, in dem er für die Überwindung der Glaubensspaltung und ein Reformkonzil warb, um ein glaubwürdiges Zeugnis der Kirche für den Frieden zu ermöglichen. Immer wichtiger wurde für Max Josef Metzger die Ökumene; 1938 gründete er die Una-Sancta-Bruderschaft, die sich den theologischen Fragen der Glaubensspaltung annahm und vertrauensbildend zwischen den Konfessionen wirkte.
Mit der Gründung der Christkönigs-Gesellschaft in Meitingen bei Augsburg setzte Metzger seinen Grundgedanken der Erneuerung des Christentums auf der Grundlage des Evangeliums um. Die Überwindung aller Grenzen – sozial, religiös, national – das war sein Lebenswerk, darin sah er den christlichen Auftrag. Diesem Ziel lag auch das „Nordlandmemorandum" zugrunde, in dem er 1943 eine europäische Neuordnung nach dem Krieg entwarf. Das Memorandum fiel der Gestapo in die Hände; dies bedeutete das Todesurteil für Max Josef Metzger.
Am 8. Mai 2006 hat Erzbischof Dr. Robert Zollitsch für Max Josef Metzger den Seligsprechungsprozess eröffnet.
Wie der Vatikan am 14. März 2024 mitteilte, wertete das zuständige Dikasterium im Vatikan seine Hinrichtung am 17. April 1944 als Märtyrertod.
Am 17. November wurde Max Josef Metzger im Freiburger Münster seliggesprochen. Kurt Kardinal Koch, Präfekt des Dikasteriums für die Förderung der Einheit der Christen, zelebrierte den feierlichen Gottesdienst als Vertreter von Papst Franziskus. pax christi-Mitglieder aus den Bistümern Augsburg, Berlin und Freiburg, in denen Metzger - Bruder Paulus - gewirkt hatte, feierten mit.